ÜBER UNS

Als deutschsprachige Economists for Future vernetzen wir Menschen aus Zivilgesellschaft, Politik und Wissenschaft für einen zukunftsorientierten Austausch über Wirtschaft. Im Zuge der Demonstrationen von Fridays for Future sind wir im Frühjahr 2019 aus dem Netzwerk Plurale Ökonomik heraus entstanden und mit der internationalen E4F-Bewegung verbunden. Wir sind ein gemeinnütziger Verein.

Unser Standpunkt

Die Wirtschaft ist kein Naturgesetz, sondern ein gestaltbarer sozialer Prozess. Er hat das Ziel der Für- und Daseinsvorsorge von Individuen, Gruppen und Gesellschaften. Wir sind dazu fähig und aufgerufen, diesen Prozess auf demokratischen Wegen in eine Richtung zu bringen, die ein gutes Leben für alle ermöglicht – ohne dabei unsere eigenen oder die Existenzgrundlagen anderer Lebewesen zu zerstören. Wir nennen das eine Wirtschaft für Mensch und Natur.

Von einer solchen Wirtschaft sind wir heute weit entfernt. Wir leben in einer Gegenwart multipler Krisen: Klimakrise und Umweltzerstörung, Wirtschafts- und Finanzkrisen, Verteilungs- und Diskriminierungskonflikte, Hunger, Armut, Gesundheitsnotstand uvm. Diese Missstände verweisen immer auch darauf, dass die etablierten Institutionen, Funktionen und Wertmaßstäbe ökonomischer Praxis an ihre Grenzen gekommen sind und transformiert werden müssen. Damit ist zugleich gesagt, dass auch die etablierten Institutionen, Funktionen und Wertmaßstäbe der Wirtschaftswissenschaften verändert werden müssen: denn sie sind bislang ebenfalls überwiegend Teil der Probleme und nicht deren Lösungen.

Als Economists for Future übernehmen wir Verantwortung für diesen doppelten Transformationsprozess und laden dazu ein, diesen mitzugestalten.

Unsere Aufgabe

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, eine zukunftsfähige Wirtschaft auf den Weg zu bringen. Als Economists for Future fokussieren wir uns auf die Etablierung pluraler, demokratischer und wissenschaftsbasierter Diskurse, welche die Spielräume für ein solches Wirtschaften ausloten und zu ihrer Verwirklichung anregen.

Eine Transformation von Wirtschaft und Wirtschaftswissenschaft ist nicht per Einbahnstraße zu erreichen. Deswegen arbeiten wir an der Schnittstelle von Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft und geben Impulse in alle Richtungen.

Wissenschaft

Forschung und Lehre müssen sich im 21. Jahrhundert auf konkrete gesellschaftliche Problemstellungen beziehen. Probleme sollten nicht durch methodische Dogmen definiert, sondern in öffentlichen, demokratischen Diskursen bewegt werden. Wir meinen, dass die Pluralität dieses Diskurses und der Problemlagen sich auch in der wissenschaftlichen Erörterung niederschlagen sollte. Die derzeitige Diskussion um die grundlegenden Lebensmöglichkeiten unserer Gesellschaft zeigt sehr deutlich, dass inter- und transdisziplinäre Zusammenarbeit für eine aktive Zukunftsgestaltung notwendig ist. Wir suchen deswegen immer auch den Austausch mit anderen for Future Gruppen, Praktiker:innen und zivilgesellschaftlichen Organisationen sowie Kunst- und Kulturschaffenden. Schließlich treten wir dafür ein, dass sich nicht nur die Inhalte und Kontexte wirtschaftswissenschaftlicher Praxis, sondern auch deren Formen ändern: eine Kultur des ineffektiven Wettbewerbs muss einer Kultur der sachbezogenen Kooperation weichen.

Wirtschaft und Gesellschaft

Die Transformation der Wirtschaft wird nur gelingen, wenn wir sie im Alltag leben. Hierfür ist entscheidend, dass sich die Gesellschaft über Ziele und Wege dieser Transformation verständigt und sie verwirklicht. Transformative Ideen müssen ihre Eignung nicht nur in der Grundlagenforschung, sondern vor allem auch bei Pionieren des Wandels und schließlich im gesellschaftlichen Leben unter Beweis stellen. Kritische Beratung, Begleitung und die Entwicklung eigener Konzepte zukunftsfähiger Praxis betrachten wir genauso als unsere Aufgaben wie die Zusammenführung von Erfahrung und Wissen experimentellen und innovativen Wirtschaftens. Unser Anliegen ist es, diesen Austausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft auf Augenhöhe zu pflegen.

Unsere Tätigkeiten

Wir arbeiten an folgenden Diskursfeldern und in folgenden konkreten Formen:

Wir prägen öffentliche und wissenschaftliche Debatten

  • Debattenreihen in Zeitschriften
  • Debattenbeiträge in Presse, Rundfunk, Fernsehen
  • Social Media Präsenz
  • Petitionen und Aufrufe
  • regelmäßiger Newsletter

Wir organisieren Möglichkeiten der Begegnung

  • Eine Jahreskonferenz zu wechselnden Themen der Transformation von Wirtschaft und Wirtschaftswissenschaften
  • Vermittlung von Vortragenden und Podiumsdiskutant*innen
  • Vermittlung von Expert*innen für sachbezogene Beratung
  • Interdisziplinäre Nachwuchsarbeit im Bereich Transformativer Wirtschaftswissenschaft (mit Partnerinstitutionen)
  • Vernetzung und Austausch einschlägiger Akteure und Institutionen

Unsere Arbeitskultur

Transformative Inhalte verlangen transformierende Formen. Als Economists for Future ist es uns wichtig, im Rahmen unserer eigenen Arbeit reflektiert mit Mensch und Natur umzugehen. Neben den natürlichen Ressourcen achten wir auf das soziale Umfeld, das wir kreieren. Wir setzen deswegen auf folgende drei Grundwerte unserer Arbeitskultur:

  • Demokratie: Wir sind prinzipiell offen für das Engagement aller, die eine Transformation von Wirtschaft und Wirtschaftswissenschaften demokratisch auf den Weg bringen wollen. Wir verfolgen einen kritischen, transparenten und demokratischen Diskurs und eine entsprechende Praxis mit flachen und transparenten Hierarchien.
  • Verantwortung: Das Engagement für eine zukunftsfähige Wirtschaft ist für uns verbindlich. Wer sich einbringen möchte, sollte tatsächlich auch ein Teil der gemeinsamen Verantwortung übernehmen. Dies richtet sich selbstverständlich auch danach, welche Ressourcen persönlich bereitgestellt werden können.
  • Gleichberechtigung: Zur sozialen Verantwortung gehört auch, dass grundsätzlich allen Menschen, unabhängig von Einkommen, Hautfarbe, Geschlecht, Nationalität, sexueller Orientierung o.ä. ein Teilnahme an unseren intern wie extern organisierten Diskursen und Prozessen möglich gemacht wird. Wir möchten daher ausdrücklich alle Interessierten ermuntern, sich bei uns einzubringen. Entsprechende Reflexionsräume, bei denen persönliche Sichtweisen wie auch organisationale Strukturen auf Anspruch und Wirklichkeit dessen befragt werden, bleiben dabei unabdingbar. 
  • Respekt: In unserem gegenwärtigen Wirtschaftssystem gewinnen oft diejenigen, die alleine ihren eigenen Vorteil im Blick haben und nicht selten auf Kosten anderer handeln. Wir wollen hingegen eine Kultur der wechselseitigen Wertschätzung und Anerkennung etablieren – gerade dann, wenn Widerstände und Konflikte auftreten. Im Zentrum steht ein gemeinsames Anliegen, der Profilierung einzelner Personen oder der Durchsetzung einseitiger Interessen, versuchen wir mit kritisch-konstruktivem Dialog zu begegnen.

Denken

Gestalten

Ermöglichen

Was sind Herausforderungen und Erfordernisse einer zukunftsfähigen Ökonomie?

Erfahre, wie Du dich bei den deutschsprachigen Economists for Future einbringen kannst.

Unterstütze die Arbeit der deutschsprachigen Economists for Future finanziell.

Stimmen aus dem E4F-Team im deutschsprachigen Raum: